Marko Prezelj ist Paul-Preuss-Preisträger 2023

Mit dem 58-jährigen Marko Prezelj erhält heuer erstmals ein Slowene den seit 2013 vergebenen Paul-Preuss-Preis in Erinnerung an den großen Freikletterer Paul Preuss aus Altaussee, der mit seinem konsequenten Kletterstil zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Freiklettern geprägt hatte.

 

Marko Prezelj wird Paul-Preuss-Preisträger 2023

Der von der Internationalen Paul-Preuss-Gesellschaft (IPPG) gestiftete und nunmehr zum elften Mal vergebene Preis wird am Samstag, den 23. September, im Messner-Mountain-Museum auf Schloss Sigmundskron bei Bozen überreicht. Gleichzeitig erhält die Tirolerin Laura Tiefenthaler den Paul-Preuss-Förderpreis für junge, hervorragende Freikletterer; dieser wird heuer zum dritten Mal vergeben.

Marko Prezelj stand schon lange auf der Vorschlagsliste des Paul-Preuss-Preises. Herausragendes Merkmal des slowenischen Kletterers, der seit den achtziger Jahren als einer der stärksten Bergsteiger seines Landes überhaupt gilt, ist seine konsequente Anwendung des Alpinstils; er verzichtet also auf Fixseile und Bohrhaken und begnügt sich mit dem geringstmöglichen Einsatz von Technik. Charakteristisch ist die Linienführung bei seinen Neutouren. Kurz gesagt: Er klettert ethisch sauber im freien Stil, ganz im Sinn der Preussschen Kletterphilosophie.

Eine Vielzahl von Erst- und Zweitbegehungen nicht nur in den Alpen, sondern weltweit steht im Tagebuch von Prezelj: im Yosemite, in Patagonien, Alaska, Kanada und vor allem im Himalaya und im Karakorum.

Marko Prezelj hat sich nicht nur einen Namen als Bergsteiger gemacht, sondern auch als Fotograf. Außerdem zeigt er einen beispielhaften Einsatz für junge Bergsteiger.

Damit ist der Slowene mit seinem Lebenswerk prädestiniert für die Auszeichnung mit dem Paul-Preuss-Preis.

 

Förderpreis an Laura Tiefenthaler

Seit 2021 vergibt die Internationale Paul-Preuss-Gesellschaft auch einen Förderpreis, der diesmal an die Tirolerin Laura Tiefenthaler geht. Für Aufsehen sorgte die 25-Jährige zuletzt, als sie zusammen mit Babsi Vigl die Integraltraverse der Drei Zinnen  kletterte, also die gesamte Traverse aller fünf Gipfel auf schwierigsten Routen. Am 25. März 2022 durchstieg sie die Heckmair-Route in der Eiger-Nordwand  solo in nur 15 Stunden. Nach der legendären Französin Catherine Destivelle - Paul-Preuss-Preisträgerin 2021 - ist dies nur wenigen gelungen, vermutlich ist es erst die zweite derartige Frauen-Solobegehung an dieser Route in der wohl berühmtesten und auch berüchtigtsten Nordwand der Alpen.

So gesehen ist auch Laura Tiefenthaler, die bei der Preisverleihung auf Sigmundskron Gebhard Bendler vorstellen wird, eine würdige Trägerin dieses Förderpreises. Dieser richtet sich an hervorragende junge und vielversprechende Bergsteigerinnen und Bergsteiger; ihn haben zuvor bereits Mich Kemeter (Steiermark) sowie gemeinsam die Brüder Pedro und Tomas Odell (Argentinien) erhalten.

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